Neue Wege gehen – begleitet und versorgt

Schlaganfall

Ein Schlaganfall ist ein tiefgreifendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen und ihrer Familien von einem Moment auf den anderen verändert – körperlich, emotional und in der Lebensqualität. Jetzt sind die richtige Versorgung und Unterstützung entscheidend, um die bestmögliche Genesung zu erreichen. Moderne Therapieformen und innovative Hilfsmittel bieten heute viele Möglichkeiten, trotz Einschränkungen mobil und selbstbestimmt zu bleiben.

Wie entsteht ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall (medizinisch: Apoplex) entsteht durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Meist wird er durch ein Blutgerinnsel oder durch eine Blutung im Gehirn ausgelöst. Dadurch werden bestimmte Bereiche des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt – Nervenzellen sterben ab.

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind:

  • Plötzliche Lähmungen oder Taubheitsgefühle (meist einseitig)
  • Sprach- und Sehstörungen
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Schluckbeschwerden

Je schneller ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine gute Rehabilitation.

Was passiert im Körper nach einem Schlaganfall?

Nach einem Schlaganfall sind häufig motorische, sensorische und kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt. Viele Betroffene leiden unter Lähmungen, Muskelschwäche, Spastik oder Schmerzen. Die Rehabilitation ist individuell und umfasst verschiedene Therapiebausteine – von Physiotherapie über Logopädie bis zur gezielten Hilfsmittelversorgung.

Hilfsmittel nach einem Schlaganfall

Eine ganzheitliche Versorgung ist entscheidend, um Betroffenen mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit zurückzugeben. Dabei spielen moderne Hilfsmittel eine zentrale Rolle.

Mobilität trotz Schlaganfall: Technische Unterstützung

TENS- und EMS-Geräte

Diese Geräte arbeiten mit elektrischer Nerven- oder Muskelstimulation. Sie können Muskelgruppen gezielt aktivieren, Schmerzen lindern und die Rehabilitation der Bewegungsfunktionen fördern.

Kompressionsversorgung

Kompressionsstrümpfe und Bandagen unterstützen die Durchblutung, beugen Thrombosen vor und helfen bei der Reduktion von Schwellungen, z. B. bei Lähmungserscheinungen.

Fußhebersysteme

Bei einer sogenannten Fußheberschwäche kann die normale Gangfunktion gestört sein. Abhilfe schaffen spezielle Fußheberorthesen, die auf unterschiedliche Weise unterstützen – mechanisch oder durch funktionelle Elektrostimulation (FES). Letztere stimulieren gezielt den betroffenen Nerv und können das Gangbild deutlich verbessern.

FES-Gerät zum Einsatz bei Fußheberschwäche.

Exopulse Suit

Der Exopulse Suit ist ein Neurostimulationsanzug, der gezielt elektrische Impulse an die Muskulatur sendet. Dies kann Spastiken lösen, Schmerzen reduzieren und die Bewegungsfähigkeit verbessern.

C-Brace® Beinorthese

Die C-Brace-Orthese ist ein mikroprozessorgesteuertes System, das bei Lähmungen oder Teillähmungen im Beinbereich hilft. Sie ermöglicht wieder ein nahezu natürliches Gehen – auch auf unebenem Gelände oder beim Treppensteigen.

Handorthesen & Myopro® Armorthese

Spezialisierte Hand- und Armorthesen unterstützen die Greiffunktion. Die Myopro-Armorthese arbeitet sogar mit sensorgesteuerter Elektromotorik, sodass Bewegungen durch die Restmuskulatur aktiviert werden können.

ReGrasp-Handorthese für Menschen mit Handlähmung im EinsatzArmorthese MyoPro herausgestellt vor weißem Hintergrund

Rollatoren & Pflegerollstühle

Ein geeigneter Rollator oder Pflegerollstuhl bietet nicht nur Mobilität, sondern auch Sicherheit. Besonders wichtig sind ergonomische Griffe, Bremsen und Anpassungsmöglichkeiten an die individuellen Bedürfnisse.

Miro Move - Rollator der Mitschke Eigenmarke herausgestellt vor weißem HintergrundRollstuhl Avanti von Meyra herausgestellt vor weißem Hintergrund

Moderne Hilfsmittel für mehr Lebensqualität

Ein Schlaganfall muss nicht das Ende der Selbstständigkeit bedeuten. Mit der richtigen Versorgung, einem starken Netzwerk aus Therapeuten und Pflegekräften sowie individuell abgestimmten Hilfsmitteln lassen sich viele Fähigkeiten zurückgewinnen oder kompensieren.

Sie oder Ihre Angehörigen sind von einem Schlaganfall betroffen?

Wir beraten Sie gern persönlich zu passenden Lösungen und unterstützen Sie auf dem Weg zurück in ein aktives Leben.

THERA-Trainer für das Zurückerlangen der Gehfähigkeit nach einem Schlaganfall.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Schlaganfall

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Durchblutung des Gehirns plötzlich unterbrochen ist – entweder durch ein Blutgerinnsel (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Dadurch sterben Nervenzellen in kurzer Zeit ab.

Welche Symptome deuten auf einen Schlaganfall hin?

Typische Anzeichen sind:

  • Plötzliche Lähmung oder Taubheit, meist einseitig
  • Sprach- oder Verständnisstörungen
  • Sehstörungen
  • Schwindel, Koordinationsstörungen
  • Plötzliche, sehr starke Kopfschmerzen

Merke: Der FAST-Test hilft beim Erkennen:

  • Face: Hängt ein Mundwinkel?
  • Arms: Kann eine Person beide Arme heben?
  • Speech: Ist die Sprache verwaschen?
  • Time: Sofort den Notruf wählen (112)!

Was sind die Ursachen für einen Schlaganfall?

Häufige Ursachen sind:

  • Bluthochdruck
  • Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung)
  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
  • Diabetes mellitus
  • Rauchen und ungesunde Lebensweise

Kann man einen Schlaganfall behandeln?

Ja. Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Bei einem ischämischen Schlaganfall kann eine Thrombolyse (Auflösung eines Gerinnsels) oder eine mechanische Thrombektomie erfolgen. Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose erheblich.

Was soll ich tun, wenn ich bei jemandem einen Schlaganfall vermute?

Sofort den Notruf 112 wählen! Jede Minute zählt. Zögern Sie nicht, Hilfe anzufordern  – selbst wenn sich die Symptome schnell bessern.

Ist ein Schlaganfall heilbar?

Ja, ein Schlaganfall ist heilbar. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei einem ischämischen Schlaganfall kommen Verfahren wie die medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels (Thrombolyse) oder ein mechanischer Eingriff zur Entfernung des Gerinnsels (Thrombektomie) in Frage. Viele Betroffene benötigen jedoch Reha-Maßnahmen, um Funktionen wie Sprache oder Bewegung wiederzuerlangen. Ein früher Therapiebeginn kann den Verlauf deutlich positiv beeinflussen.

Welche Spätfolgen können nach einem Schlaganfall auftreten?

Die möglichen Spätfolgen eines Schlaganfalls hängen von der Schwere und der betroffenen Hirnregion ab. Zu den häufigsten langfristigen Folgen zählen:

  • Lähmungen und Bewegungseinschränkungen, meist auf einer Körperseite
  • Sprach- und Sprechstörungen (Aphasie oder Dysarthrie)
  • Beeinträchtigungen des Denkens, der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses
  • Sehstörungen oder halbseitige Gesichtsfeldausfälle
  • Emotionale Veränderungen, z. B. Depressionen, Angstzustände oder Reizbarkeit
  • Schluckstörungen (Dysphagie)
  • Erschöpfung und schnelle Ermüdbarkeit (Fatigue)
  • Chronische Schmerzen oder Spastiken

Je nach Ausprägung können diese Spätfolgen die Lebensqualität und Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigen. Eine gezielte neurologische Rehabilitation sowie therapeutische und pflegerische Unterstützung können jedoch wesentlich zur Verbesserung oder Stabilisierung der Beschwerden beitragen.

Wie kann ich einem Schlaganfall vorbeugen?

Vorbeugung durch:

  • Blutdruckkontrolle
  • Gesunde Ernährung
  • Ausreichend Bewegung
  • Nicht rauchen
  • Wenig Alkohol konsumieren
  • Kontrolle von Blutzucker und Cholesterin
  • Regelmäßige ärztliche Vorsorge

Kann man nach einem Schlaganfall wieder ein normales Leben führen?

Viele Menschen kehren nach einem Schlaganfall in ein weitgehend normales Leben zurück – abhängig vom Ausmaß der Schädigung und dem Erfolg der Rehabilitationsmaßnahmen. Eine gute Nachsorge und Prävention sind entscheidend.

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