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Diabetes

Diabetes mellitus, im Volksmund auch als „Zuckerkrankheit“ bekannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die das tägliche Leben von Millionen von Menschen weltweit beeinflusst. Charakteristisch für Diabetes ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel. Dieser Anstieg resultiert aus einer gestörten Insulinproduktion oder -wirkung. Insulin, ein lebenswichtiges Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird, reguliert normalerweise den Blutzucker. Bei Menschen mit Diabetes funktioniert dieser Mechanismus jedoch nicht richtig was dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Das kann schwerwiegende Folgen für verschiedene Organsysteme haben, wie Gehirn, Leber, Muskulatur und Fettgewebe. 

Ursachen von Diabetes

Die Ursachen für Diabetes sind vielfältig. In den meisten Fällen liegt eine Störung im Zuckerstoffwechsel vor, die entweder auf einer unzureichenden Insulinproduktion oder einer gestörten Insulinwirkung beruht. Genetische Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung sind bekannte Risikofaktoren.

Verschiedene Typen von Diabetes

Es gibt verschiedene Typen von Diabetes, wobei Typ 1 und Typ 2 die häufigsten sind. Typ-1-Diabetes tritt meist im Kindes- oder Jugendalter auf und beruht auf einer Autoimmunreaktion, bei der die insulinproduzierenden Zellen zerstört werden. Typ-2-Diabetes, häufiger bei Erwachsenen anzutreffen, resultiert aus einer Kombination von genetischer Veranlagung, Lebensstil und Umweltfaktoren.

Typ-1-Diabetes

Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmun-Erkrankung, bei der die Insulin-produzierenden Zellen in den sogenannten Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden. 

Der Körper hat die Produktion von Insulin eingestellt und es kommt zu einem absoluten Insulinmangel in dessen Folge die in der Nahrung enthaltenen Brennstoffe (z.B. Traubenzucker = Glukose) nicht mehr ausreichend in die Körperzellen geschleust und verstoffwechselt werden können.

Deshalb müssen Menschen mit Typ-1-Diabetes ihr Leben lang mehrfach am Tag Insulin spritzen und die Dosis immer wieder anpassen, um die Blutglukose möglichst stabil und normal einzustellen. Auf diese Weise können Folgeerkrankungen an Gefäßen und Nerven weitestgehend verhindert oder zumindest verzögert werden.

Typ-2-Diabetes

Ungefähr 90 % der Betroffenen haben diese Form der Diabetes. Kennzeichnend für den Typ 2 ist, dass die Wirkung des Insulins in den Körperzellen vermindert ist (= Insulinresistenz), in allen Fällen gekoppelt mit einem Insulinmangel. Der Typ-2-Diabetes ist extrem vielschichtig und komplex und zeigt sich in unterschiedlichen Abstufungen von Insulinresistenz und Insulinmangel. Der Typ-2-ist häufig mit anderen Problemen des Metabolischen Syndroms verknüpft und geht zu über 80% mit Fettleibigkeit (Adipositas) einher.

Symptome von Diabetes

Die Symptome von Diabetes können vielfältig sein und schleichend auftreten. Dazu gehören vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit, Müdigkeit und verschwommenes Sehen. Bei unklaren Beschwerden sollte stets ein Arzt aufgesucht werden.

Symptome und Anzeichen von Diabetes Typ I und II im Überblick/Auf Warnzeichen achten! 

  • Erhöhtes Durstempfinden
  • Häufiges Wasserlassen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Schwächegefühl
  • Leistungsminderung
  • Schlechte Wundheilung
  • Erhöhte Infektanfälligkeit

Folgeerkrankungen durch Diabetes 

Alter Mann mir grauem Haar, der sich mit der rechten Hand an sein Herz fasst.

Langfristig kann unbehandelter Diabetes zu schwerwiegenden Begleit- und Folgeerkrankungen führen. Dazu gehören vor allem Schäden an Blutgefäßen, Nerven und Organen. Mikroangiopathische Komplikationen wie Retinopathie (Schädigung der Netzhaut), Nephropathie (Nierenerkrankungen) und Neuropathie (Nervenschäden) sind häufige Probleme bei Diabetespatienten. Makroangiopathische Komplikationen betreffen größere Blutgefäße und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und periphere Gefäßerkrankungen. Darüber hinaus können Hautprobleme, Fußkomplikationen und eine eingeschränkte Wundheilung auftreten. Die rechtzeitige Diagnose und effektive Kontrolle des Blutzuckerspiegels sowie ein gesunder Lebensstil sind entscheidend, um das Risiko von Folgeerkrankungen bei Diabetes zu minimieren.

Mögliche Erkrankungen im Überblick:

  • Schlaganfall
  • Herzerkrankungen
  • Chronische Fußwunden bis zu Amputationen
  • Anhaltende Sehstörungen
  • Nervenstörungen
  • Nierenversagen

Frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie

Um Diabetes frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Gesundheitschecks wichtig. Ein Blutzuckertest gibt Aufschluss über den aktuellen Glukosespiegel im Blut. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, kann aber durch eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie gut kontrolliert werden. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle. Betroffene sollten regelmäßig ihren Blutzucker überwachen und sich mit ihrem Arzt abstimmen. 

Diabetes und körperliche Aktivität

Mit einem ausreichenden Maß an Bewegung kann der Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst werden. Andere Risikofaktoren und Begleiterkrankungen wie Übergewicht, erhöhter Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte können damit ebenfalls minimiert werden. Auch das Thromboserisiko wird mit körperlicher Aktivität reduziert und das Herz-Kreislaufsystem trainiert.

Bewegung bei Diabetes

  • Mehr Bewegung in den Alltag einbauen und langsam steigern
  • Sportart suchen, die zu Ihnen passt und Spaß macht
  • Ideal: Kombination aus Ausdauer-, Kraft- Gleichgewichts- und Stabilisationstraining
  • Ausmaß und Intensität der Bewegung unbedingt mit dem Arzt abstimmen

Ernährung bei Diabetes

Eine ausgewogene Ernährung – in Kombination mit ausreichend Bewegung – wirkt sich positiv auf Übergewicht aus, das so längerfristig abgebaut werden kann. Dabei ist es wichtig, nicht über den täglichen Energiebedarf zu essen. Das ist am besten mit einer fettarmen, ballaststoffreichen Mischkost und geeigneten Portionsgrößen zu erreichen. Das A und O einer ausgewogenen Ernährung bei Diabetes ist eine Kombination aus frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und wenig tierischen Nahrungsmitteln – immer angepasst an den persönlichen Kalorienbedarf. Eine vielfältige und ausgewogene Ernährung ist ein besonders wichtiger Schritt in die richtige Richtung! 

  • Essen möglichst fettarm und zuckerreduziert 
  • Trinken ausreichend und am besten zuckerfrei

Behandlung und Versorgungen

Leiden Sie aufgrund Ihrer Erkrankung an chronischen Fußwunden oder sogar Amputationen, finden wir gemeinsam eine Versorgung zur Erhaltung Ihrer Mobilität und Steigerung Ihrer Lebensqualität. Wir können Ihnen Versorgungen im Bereich der Diagnose des diabetischen Fußsyndroms als auch bei Polyneuropathie (Neurologische Empfindungsstörungen der Füße) bieten. Im Bereich der Prothesen und Orthesen versorgen wir Sie sowohl mit konfektionierten als auch mit maßgefertigten Varianten. Individuell angepasste Prothesen können helfen, körperliche und psychische Hürden zu überwinden. Sie stellen das äußere Erscheinungsbild wieder her und können mehr Aktivität im Alltag ermöglichen.

Unser Sortiment bei Diabetes

Unser Sanitätshaus hält eine breite Palette von hochwertigen Produkten für Menschen mit Diabetes bereit, um deren Lebensqualität zu verbessern und den Alltag zu erleichtern. Zu den herausragenden Produkten gehören Ober- und Unterschenkelprothesen sowie gelegentlich Vorfußprothesen, die individuell angepasst werden, um optimalen Komfort und Mobilität zu gewährleisten. In Folge von Diabetes können verschiedene Fußprobleme entstehen, darunter Neuropathie und Durchblutungsstörungen, die wiederum zu Geschwüren und Infektionen führen können. In solchen Fällen sind maßgeschneiderte Lösungen unverzichtbar.

Vorfußprothesen

Vorfußprothesen sind speziell entwickelte Prothesen, die den Vorfußbereich ersetzen. Sie helfen, das Gleichgewicht zu verbessern, den Druck auf bestimmte Bereiche zu reduzieren und die natürliche Gehbewegung zu unterstützen. Durch die Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Patienten können Vorfußprothesen dazu beitragen, Druckstellen zu minimieren und das Risiko von Geschwüren zu verringern.

Unterschenkelentlastungsorthesen

Unterschenkelentlastungsorthesen sind eine weitere wichtige Unterstützung für Menschen mit Diabetes. Diese Orthesen sind darauf ausgerichtet, die Belastung auf den Unterschenkel zu reduzieren und dadurch den Druck auf die Füße zu mindern. Dies ist besonders relevant bei Diabetespatienten, die unter Wundheilungsstörungen leiden, da eine Ruhigstellung und Entlastung des betroffenen Beins die Wundheilung deutlich verbessern und das Risiko von Amputationen minimieren kann. Ebenfalls wichtige Faktoren für die Funktion und Heilung sind die Ruhigstellung des Sprunggelenkes, die richtige Bettung des Fußes und das optimale Abrollen der Orthese. 

Weitere Versorgung bei Diabetes

Unsere Diabetes-Einlagen sind eine weitere wichtige Produktkategorie, die dazu beiträgt, den Druck auf die Füße zu verteilen und dadurch potenzielle Komplikationen zu vermindern. Ebenso bieten wir spezielle Diabetes Socken an, die durch ihre nahtlose Verarbeitung und Materialwahl für ein angenehmes Tragegefühl sorgen und gleichzeitig die Fußgesundheit fördern.

In unserem Sortiment finden Sie auch eine Vielzahl von Blutzuckermessgeräten sowie die dazugehörigen Messstreifen, um eine präzise und einfache Überwachung des Blutzuckerspiegels zu ermöglichen. Zur Kontrolle des Blutdrucks bieten wir auch moderne Blutdruckmessgeräte an.

Zur Unterstützung der Mobilität bieten wir Unterarmgehstützen an, die eine sichere Fortbewegung ermöglichen. Ergänzend dazu stehen Greifhilfen zur Verfügung, um den Umgang mit verschiedenen Alltagsgegenständen zu erleichtern. Unsere Rollatoren sind darauf ausgerichtet, eine stabile und komfortable Fortbewegung zu gewährleisten, insbesondere für Menschen mit Diabetes, die zusätzliche Unterstützung benötigen.

Unser Ziel ist es, Menschen mit Diabetes nicht nur mit qualitativ hochwertigen Produkten zu versorgen, sondern auch durch individuelle Beratung und Anpassung sicherzustellen, dass ihre spezifischen Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden.

Unsere Diabetiker-Produkte im Überblick

  • Ober- und Unterschenkelprothesen, manchmal Vorfußprothesen  
  • Unterschenkelentlastungsorthesen
  • Greifhilfen
  • Blutzuckermessgeräte 
  • Blutzuckermesstreifen
  • Blutdruckmessgeräte
  • Diabetikersocken
  • Unterarmgehstützen  
  • Rollatoren

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Diabetes

Was ist Diabetes und welche Arten gibt es?

Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Blutzuckerspiegel im Körper nicht richtig reguliert wird. Es gibt zwei Hauptarten von Diabetes: Typ-1-Diabetes, bei dem der Körper kein Insulin produziert, und Typ-2-Diabetes, bei dem der Körper nicht effektiv mit dem produzierten Insulin umgehen kann.

Wie kann man Diabetes vorbeugen?

Die Vorbeugung von Diabetes beinhaltet gesunde Lebensgewohnheiten wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtskontrolle und Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum. Eine genetische Veranlagung kann ebenfalls eine Rolle spielen, aber ein gesunder Lebensstil kann das Risiko erheblich reduzieren.

Welche Symptome deuten auf Diabetes hin?

Symptome von Diabetes können Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, verschwommenes Sehen und langsame Wundheilung umfassen. Es ist wichtig, diese Anzeichen zu erkennen und einen Arzt aufzusuchen, um frühzeitig eine Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Wie wird Diabetes behandelt?

Die Behandlung von Diabetes kann die Einnahme von Medikamenten, Insulininjektionen, Ernährungsumstellung und regelmäßige körperliche Aktivität umfassen. Die Therapie variiert je nach Diabetes-Typ und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Lebensstiländerungen einschließt, spielt häufig eine wichtige Rolle.

Welche Auswirkungen hat unkontrollierter Diabetes auf die Gesundheit?

Unkontrollierter Diabetes kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden, Sehstörungen, Nervenschäden und Probleme mit den Blutgefäßen. Eine konsequente Kontrolle des Blutzuckerspiegels und eine umfassende Diabetes-Management-Strategie sind entscheidend, um diese Komplikationen zu verhindern oder zu minimieren.

Was erwartet mich, wenn Diabetes diagnostiziert wird?

Die Erwartungen und Herausforderungen, die mit Diabetes einhergehen, können je nach Typ und individueller Situation variieren. Hier sind einige allgemeine Punkte, die Sie bei Diabetes erwarten könnten:

  • Blutzuckerkontrolle: Die regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist entscheidend. Dies kann durch Blutzuckermessungen zu Hause oder durch kontinuierliche Glukosemessungen erfolgen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Diabeteskontrolle. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts und die Kontrolle der Kohlenhydratzufuhr sind wichtig.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und fördert die allgemeine Gesundheit.
  • Medikamentöse Therapie: Je nach Art des Diabetes (Typ 1, Typ 2 oder andere Formen) können Medikamente, Insulin oder beides verschrieben werden, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
  • Gesundheitsüberwachung: Menschen mit Diabetes müssen ihre Gesundheit regelmäßig überwachen, da Diabetes das Risiko für andere gesundheitliche Probleme wie Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen und Augenprobleme erhöhen kann.
  • Diabetes-Management-Team: Es ist üblich, ein Team von Gesundheitsdienstleistern zu haben, darunter Ärzte, Diabetesberater, Ernährungsberater und andere, die Sie bei der Diabeteskontrolle unterstützen.
  • Selbstmanagement: Menschen mit Diabetes müssen lernen, ihre Erkrankung selbst zu managen, einschließlich der Anpassung von Insulindosen, dem Erkennen von Symptomen und der schnellen Reaktion auf Schwankungen des Blutzuckerspiegels.
  • Langzeitkomplikationen: Diabetes kann im Laufe der Zeit zu Komplikationen führen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Neuropathie und Augenprobleme. Eine gute Blutzuckerkontrolle und regelmäßige Gesundheitschecks sind wichtig, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.