Individuelle Versorgung

Pflegemittel bei Inkontinenz

Diese Art von Erkrankung bedarf einer individuellen Versorgung. Mit unserem vielfältigen Sortiment an Einlagen, Vorlagen, Windeln und Pants unterschiedlicher Hersteller können wir individuelle Lösungen abstimmen. Zu ableitenden Inkontinenzprodukten wie Einmal- und Dauerkatheter, Urinalkondome, Pessare und Irrigationen führen wir eine diskrete Beratung im häuslichen Umfeld durch. Eine Schulung zum Umgang mit den Produkten bieten wir als zusätzlichen Service an.

Inkontinenz

Was versteht man unter Harninkontinenz?

Unter Harninkontinenz versteht man den unfreiwilligen Verlust von Harn. Der Betroffene kann Ort und Zeit der Entleerung nicht bestimmen. Gründe für eine Harninkontinenz können unterschiedlich sein. Meistens funktioniert das System von Blasenmuskulatur, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur nicht mehr richtig. Inkontinenz passiert dann, wenn der Verschlussapparat durch Blasenerkrankungen überlastet oder geschädigt ist.

Stufen der Inkontinenz

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Leichte Inkontinenz

 

Bei einer leichten Inkontinenz verlieren verliert man circa 100 ml Urin zwischen den Toilettengängen in einem Zeitraum von  ungefähr vier Stunden. Das kann beispielsweise beim Lachen, Husten oder durch Nachtröpfeln passieren.

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Mittlere Inkontinenz

 

Bei einer mittleren Inkontinenz spricht man von unregelmäßigen Urinabgängen von bis zu 200 ml in einem Zeitraum von circa vier Stunden. Dieser Harndrang ist nicht unterdrückbar und somit wird die Toilette nicht rechtzeitig erreicht.

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Schwere Inkontinenz

 

Die schwere Inkontinenz zeichnet sich durch eine große Blasenentleerung von 200 ml in einem Zeitraum von circa vier Stunden aus. Hierbei gibt es keine Kontrolle über die Ausscheidungen.

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Sehr schwere Inkontinenz

 

Der gesamte Blaseninhalt entleert sich bei der sehr schweren Inkontinenz unkontrolliert und dauernd.

Versorgung bei Inkontinenz

AUFSAUGENDE INKONTINENZ

Unter aufsaugender Inkontinenz verstehet man Hilfsmittel wie Einlagen, Vorlagen und Inkontinenzhosen. Der saugfähige Kern der Hilfsmittel nimmt austretenden Harn auf und bindet unangenehme Gerüche für ein rundum angenehmes Tragegefühl und mehr Wohlbefinden.

ABLEITENDE INKONTINENZ

Bei der ableitenden Inkontinenz bzw. den ableitenden Inkontinenzhilfsmitteln wird zwischen invasiven, die in den Körper eingeführt werden und nicht invasiven Systemen, die außem am Körper getragen werden, unterschieden.

Aufsaugende Hilfsmittel bei Inkontinenz

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Einlagen

 

Einlagen sind geeignet für Personen mit mittlerer Blasenschwäche. Sie sind atmungsaktiv und anatomisch geformt. Das Saugkissen mit einem antibakteriellen Superabsorber vermeidet das Austreten von unangenehmen Gerüchen. Die Einlagen sind für Männer und Frauen geeignet und lassen sich einfach in der Unterwäsche fixieren.

Geeignet bei:
leichter bis mittlerer Inkontinenz

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Vorlagen und Netzhosen

Vorlagen sind geeignet für Personen mit schwerer Blasenschwäche. Sie sind atmungsaktiv und anatomisch geformt und verfügen über ein doppeltes Saugkissen mit Superabsorber, das für ein angenehm trockenes Gefühl sorgt. Die Vorlagen sind für Männer und Frauen  geeignet. Sie lassen sich mit Hilfe von speziellen elastischen Höschen ideal fixieren.

Geeignet bei:
mittlerer bis schwerer Inkontinenz

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Pants

 

Pants sind geeignet für Personen mit mittlerer bis schwerer Blasenschwäche. Dank ihres elastischen Bundes passen sie sich optimal an den Körper an und können wie herkömmliche Unterwäsche getragen werden. Ein nässeabweisender seitlicher Auslaufschutz sorgt für ein sicheres Gefühl. Ein Nässeindikator informiert über den Wechselbedarf.

Geeignet bei:
mittlerer bis schwerer Inkontinenz

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Klebewindeln

 

Klebewindeln sind geeignet für Personen mit schwerer bis sehr schwerer Blasenschwäche. Durch die elastische Vorder- und Rückseite passen sie sich optimal an den Körper an. Ein doppelter Nässeindikator informiert zuverlässig über den Wechselbedarf.

Geeignet bei:
schwerer bis sehr schwerer Inkontinenz

Ableitende Hilfsmittel bei Inkontinenz

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Katheter

Unter Katheterismus versteht man das Einführen von schlauch- oder röhrenförmigen Instrumenten in die Blase, um diese zu entleeren. Der Urin wird abgeleitet und in einem Beutel aufgefangen. Die flexiblen, dünnen Schläuche oder Röhren besitzen verschiedene Durchmesser und sind meist aus Kunststoff hergestellt. Sie werden zur Entleerung, Füllung oder Spülung von Hohlorganen wie Blase, Magen oder Darm eingesetzt.

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Kondomurinal

Für männliche Patienten besteht die Möglichkeit, ein Kondomurinal, eine externe Urinableitung, Urinflaschen oder einen Katheter als ableitendes Hilfsmittel zu wählen.

Als nicht-invasives System eignet sich ein Kondomurinal besonders dann, wenn der Träger keinerlei Kontrolle über den Harndrang hat. Das Urinal besteht aus weichem Material, damit es sich leicht über den Penisschaft abrollen lässt. Am seinem Ende befindet sich ein Schlauch, der den Harn in den Beutel ableitet. Das Urinal kann bis zu 48 Stunden getragen werden, vorausgesetzt der Patient kann seine Blase restharnfrei entleeren. Es kann selbst angelegt werden und wird vor allem bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz verwendet.

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Urinflasche

Urinflaschen werden eingesetzt, wenn der Weg zur Toilette oder zu einem Hilfsmittel wie z.B. einem Toilettenstuhl, als schwierig eingestuft wird. Das Entleeren der Blase erfolgt selbstständig und kann im Sitzen, Stehen oder Liegen durchgeführt werden.
Für unterwegs gibt es einen sogenannten Uribag. Darunter versteht man eine mobile Urinflasche für Autofahrten und Reisen. Die Flasche lässt sich einfach zusammenfalten, der Deckel verschließt die Flasche sicher. Die Aufnahmefähigkeit beträgt circa 1,2 Liter Flüssigkeit.

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Externer Urinableiter

Eine externe Urinableitung wird verwendet, wenn bei dem Patienten kein Urinal angelegt werden kann. Eine hautfreundliche Platte wird mit einem Urinbeutel im Bereich der Peniswurzel angebracht. Der Urinbeutel ist eine Überleitung zu einem Beinbeutel, die Urinableitung wird bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz eingesetzt.

Individuelle Beratung & Versorgung bei Mitschke Sanitätshaus

Ein komplett unkontrollierter Harnverlust kann mit ableitenden Inkontinenzprodukten sicher versorgt werden. Wir führen im häuslichen Umfeld eine diskrete Beratung zu Einmal- und Dauerkathetern, Urinalkondomen, Pessaren und Irrigationen durch.
Zusätzlich bieten wir eine Schulung und Umgang mit den Produkten als Service an.

Wenn ableitende Hilfsmittel eingesetzt werden, haben funktionell anatomische Hilfsmittel oder aufsaugende Materialien keine Entlastung geboten. Aufsaugende Materialien haben in dem Fall möglicherweise nicht ausgereicht oder kommen aus anderen Gründen nicht für den Patienten in Frage.

FAQ: Fragen zu Inkontinenz & Hilfsmitteln

Welche aufsaugenden Inkontinenzmaterialien gibt es?

Saugende Inkontinenzhilfsmittel werden unterteilt nach jeweiligem Produkt und Schweregrad. Bei uns können diverse Produkte bestellt werden.
Einlagen sind mit Klebestreifen, mit Hüftbund und speziell für Männer erhältlich. Außerdem gibt es Klebewindeln, Windelhosen bzw. Pants sowie Vorlagen ohne Hüftbund. Zur sicheren Fixierung sind Fixierhosen für Vorlagen, Windelhosen und Einlagen erhältlich.
Die Auswahl der Hilfsmittel richtet sich nach den Anforderungen und Bedürfnissen der Patienten. Zunächst wird auf die Form der Inkontinenz und die Menge des Urinverlusts geachtet.

In vielen Fällen reichen dünne Einlagen aus. Manchmal muss auf Einlagen mit einer höheren Saugfähigkeit oder auf größere Vorlagen in Kombination mit einer Fixierhose zurückgegriffen werden. Windelhosen eignen sich optimal für nachts oder für bettlägerige sowie unruhige Patienten.

Wie sind aufsaugende Inkontinenzmaterialien aufgebaut?

Alle aufsaugenden Inkontinenzhilfsmittel besitzen einen ähnlichen Aufbau. Die Basis jedes Produktes besteht aus einem Zellstoffkern, der sich durch Zellstoffflocken oder Zellstofflagen zusammensetzt. Die körperabgewandte Seite besteht meist aus einer Außenfolie, die ein Verschmutzen der Kleidung verhindert. Auf der körperzugewandten Seite befindet sich ein Oberflächenvlies, das mit einer Zellstoffschicht versehen ist. Diese Schicht leitet den Harn rasch an den Saugkern, bleibt selbst aber trocken.
Der Saugkern besteht unter anderem aus einem Superabsorber. Das sind chemische Elemente, die eine Menge an Flüssigkeit binden und diese in Gel umwandeln. Der Harn wird auch bei Druck nicht abgegeben. Der Superabsorber verhindert außerdem, dass sich der Harn durch Bakterien zersetzt. Er schützt damit den Säureschutzmantel der Haut und vermeidet Geruchsbildung. Dadurch kann der Patient seinen Alltag ungestörter und weniger belastet weiterführen.
Inkontinenzmaterialien für mittlere bis schwere Inkontinenz sind außerdem mit einem Nässeindikator ausgestattet, der die Feuchtigkeit des Produktes anzeigt. Gelbe Streifen am Hilfsmittel verändern ihre Farbe in Blau und Grün. Wenn ungefähr 50-80% des Indikators verfärbt sind, muss das Produkt ausgetauscht werden.

Wann benötigt man Inkontinenzmaterialien?

Inkontinenzmaterialien werden eingesetzt, wenn die therapeutischen Maßnahmen bereits ausgeschöpft sind und die Inkontinenz weiterhin besteht oder die Maßnahmen bei manchen Menschen erst später Erfolg zeigen. Es gibt für jede Form von Inkontinenz passende Hilfsmittel, die eine individuelle Versorgung sicherstellen. Es sollte ein Hilfsmittel gewählt werden, welches am Besten zu dem Alltag und den Tätigkeiten des Patienten passt. Mit unserem Sortiment an Einlagen, Vorlagen, Windeln und Pants von unterschiedlichen Herstellern können wir unterschiedliche Lösungen finden.

Inkontinenzartikel müssen verschiedene Anforderungen erfüllen. Sie müssen einen hohen Tragekomfort besitzen, d.h. sie dürfen nicht rutschen und müssen hautverträglich sein.

Welche Anforderungen müssen aufsaugende Inkontinenzmaterialien erfüllen?

Die Produkte sollen die Selbstständigkeit des Patienten aufrechterhalten und daher eine leichte Handhabung gewährleisten. Darüber hinaus sollen sie diskret sein und kein Rascheln erzeugen. Ganz wichtig ist ebenfalls, dass sie sicher verschließen, sich nicht unter der Kleidung abzeichnen und Gerüche binden. Im Allgemeinen sollten die Hilfsmittel eine hohe Auslaufsicherheit sowie einen Nässeschutz aufweisen.

Was ist eine Belastungsinkontinenz?

Von einer Belastungsinkontinenz spricht man, wenn ein unwillkürlicher Harnverlust bei körperlichen Belastungen stattfindet. Durch Druckerhöhung im Bauchraum bei einer Beckenbodenschwäche wird die Harnröhre durch den inneren Schließmuskel  nicht komplett verschlossen. Von dieser Art der Blasenschwäche sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Zahl der betroffenen Frauen beläuft sich auf etwa 50% in der zweiten Lebenshälfte.

Wodurch entsteht eine Belastungsinkontinenz?

Ursachen für Inkontinenz kann eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur z.B. nach Geburten oder eine Bindegewebsschwäche sein. Bei Männern kann es infolge einer Operation oder einer Entfernung des inneren Schließmuskels durch eine fehlende Prostata auftreten.

 

Was ist eine Dranginkontinenz?

Die Dranginkontinenz bezeichnet eine Überaktivität der Blasenmuskulatur und ist von starkem Harndrang mit darauffolgendem unwillkürlichem Harnverlust begleitet. Die Blase ist nicht mehr in der Lage, größere Mengen an Harn zu sammeln und zu speichern – trotz funktionierendem Verschlussmechanismus  der Harnröhre. Die Rezeptoren, die die Füllung der Blase an das Gehirn melden, sind überempfindlich.

Wodurch entsteht eine Dranginkontinenz?

Auslöser können neurologische Erkrankungen wie z.B. Apoplexie, Demenz, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Diabetes oder Epilepsie sein. Auch Minderdurchblutung, degenerative Erkrankungen, Gehirntumore, reaktive Hypertrophie, Blasensteine oder -tumoren, Bestrahlung oder Harnwegsinfektionen können zu einer Dranginkontinenz führen.

 

Was ist eine Reflexinkontinenz?

Bei einer Reflexinkontinenz, auch neurogene Inkontinenz genannt, sind die Nerven für die Blasenentleerung gestört. Der Betroffene hat keine Kontrolle über den Harnverlust, da eine teilweise oder komplette Fehlsteuerung von Harnblase und Schließmuskel vorliegt. Die Harnblase entleert sich nicht vollständig und Restharn bleibt zurück.
Bei einem zu hohen Druck über längere Zeit kann es zu einer Nierenschädigung kommen.

Wodurch entsteht eine Reflexinkontinenz?

Eine Reflexinkontinenz kann durch eine Unterbrechung der Nervenbahnen bei Schädigungen des Rückenmarks oder durch Querschnittslähmungen, Rückenmarktumore, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson entstehen.

Welche Symptome treten auf?

Durch die Schädigung der Nervenbahn merkt der Betroffene die Füllung der Blase nicht. Die Blase entleert sich als unwillkürlicher Reflex, in manchen Fällen auch durch einen Reiz wie Husten oder eine Lageänderung.

Was ist eine Überlaufinkontinenz?

Unter dem Begriff der Überlaufinkontinenz versteht man eine Überdehnung des Blasenmuskels durch vermehrten Urin in der Blase. Dies führt zum Überlaufen der Blase und damit zum unwillkürlichen Verlust von kleineren Harnmengen. Der Grund für eine Überlaufinkontinenz sind Abflussstörungen im Bereich des Harnblasenausgangs wie beispielsweise eine vergrößerte Prostata oder eine Unterfunktion der Blase. Im fortgeschrittenen Alter leiden Männer häufig an einer vergrößerten Prostata. Diese kann den Blasenausgang verengen oder versperren.

Was ist eine funktionelle Inkontinenz?

Bei der funktionellen Inkontinenz steht der unwillkürliche Urinverlust nicht in Verbindung mit der Blasenfunktion und basiert somit nicht auf körperlichen Ursachen.
Die funktionelle Inkontinenz ist besonders in der Pflege wichtig. Vielen pflegebedürftigen Menschen ist es nicht mehr möglich, das Bett zu verlassen, da körperliche Erkrankungen vorliegen.
Der Betroffene kann die Toilette meist nicht alleine erreichen. Er schafft es entweder nicht schnell genug oder findet den Weg zur Toilette aufgrund von Demenz nicht mehr. Manche Betroffene vergessen auch, die Kleidung zu entfernen oder verbinden Harndrang nicht mit einem Toilettengang.

Welche funktionellen anatomischen Hilfsmittel gibt es?

Für die richtige Produktauswahl stehen unsere examinierten Fachkräfte zur Verfügung, die eine individuelle Lösung abstimmen. Unter anderem beraten wir im Bereich der funktionellen, anatomischen Hilfsmittel für Frauen. Dazu zählen Vaginal-, Ring- und Würfelpessare, Vaginaltampons und Harnröhrenstöpsel (Urethralstöpsel).

Was ist ein Pessar?

Wenn eine abgeknickte Harnröhre für die Inkontinenz und die damit verbundenen Beschwerden verantwortlich ist, kann ein Pessar helfen. Es hat die Aufgabe, die gesenkte Harnröhre bzw. Gebärmutter anzuheben.
Pessare bestehen entweder aus Silikon oder Schaumstoffmaterial und sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich. Häufig werden sie bei Belastungsinkontinenz eingesetzt. Der Gynäkologe passt das Pessar individuell an und erklärt das Einlegen und Entfernen, sodass die Patientin dies selbstständig durchführen kann.
Getragen werden Pessare bei speziellen Tätigkeiten oder über einen längeren Zeitraum. Ringpessare werden häufig bei Belastungsinkontinenz, Senkungs- und Harnröhrenbeschwerden eingesetzt. Sie liegen unter dem Blasenhals und werden maximal 29 Tage getragen. Anschließend werden sie gereinigt und dann erneut verwendet.
Bei Beschwerden aufgrund der Senkung von Gebärmutter, der Blase oder des Darmes werden Würfelpessare eingesetzt. Da sie an der Schleimhaut haften, halten sie auch bei einem schwachen Beckenboden. Pessare können mit Beckenbodentraining kombiniert werden, daher kann nach einigen Monaten eine Besserung der Senkung zu spüren sein.

Was ist ein Vaginaltampon?

Patientinnen mit einer leichten Belastungsinkontinenz können auf Vaginaltampons zurückgreifen, die auch unterstützend zum Beckenbodentraining genutzt werden. Die Tampons bestehen aus Polyurethanschaumstoff und stützen den Blasenhals. Sie verschließen die Blase und unterstützen die Beckenbodenmuskulatur. Ihre Größe wird individuell vom Gynäkologen angepasst.

Was ist ein Harnröhren- bzw. Urethralstöpsel?

Als Harnröhrenstöpsel bezeichnet man kleine, tamponartige Instrumente. Bei dem Stöpsel handelt es sich um einen weichen Ballon, der aus Silikon besteht und mit Gel gefüllt ist. Mit einem Applikationsstab wird er in die Harnröhre eingeführt. Wenn der individuell angepasste Stöpsel komplett eingeführt ist, wird der Stab herausgezogen und das Gel dehnt sich aus. Dadurch wird verhindert, dass der Ballon herausrutscht und die Harnröhre wird gleichzeitig verschlossen. Ein unwillkürlicher Harnabgang wird damit vermieden. Der Stöpsel wird einmal verwendet und muss beim Urinieren entfernt werden.

Welche ableitenden Hilfsmittel gibt es für Männer?

Für männliche Patienten besteht die Möglichkeit, ein Kondomurinal, eine externe Urinableitung, eine Urinflasche sowie einen Katheter als ableitendes Hilfsmittel zu wählen.

Besteht keinerlei Kontrolle über den Harndrang kann ein Kondomurinal als nicht-invasives System gewählt werden. Das Urinal besteht aus einem weichen Material, damit es sich leicht über den Penisschaft abrollen lässt. Am Ende befindet sich ein Schlauch, der den Harn in den Beutel ableitet. Das Urinal kann bis zu 48 Stunden getragen werden, vorausgesetzt der Patient kann seine Blase restharnfrei entleeren. Es kann selbst angelegt werden und wird vor allem bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz verwendet.

Eine externe Urinableitung wird verwendet, wenn bei dem Patienten kein Urinal angelegt werden kann. Eine hautfreundliche Platte wird mit einem Urinbeutel im Bereich der Peniswurzel angebracht. Der Urinbeutel ist eine Überleitung zu einem Beinbeutel. Die Urinableitung wird bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz angewandt.

Urinflaschen werden eingesetzt, wenn der Weg zur Toilette oder zu einem Hilfsmittel wie z.B. einem Toilettenstuhl, als schwierig eingestuft wird. Das Entleeren der Blase erfolgt selbstständig und kann im Sitzen, Stehen oder Liegen durchgeführt werden.

Für unterwegs gibt es einen sogenannten Uribag. Darunter versteht man eine mobile Urinflasche für Autofahrten und Reisen. Die Flasche lässt sich einfach zusammenfalten, der Deckel verschließt die Flasche sicher. Die Aufnahmefähigkeit beträgt circa 1,2 Liter Flüssigkeit.

Welche ableitenden Hilfsmittel gibt es für Frauen?

Weibliche Patienten können mit einer Pibella, einem Urinkollektor oder einem Urinschiffchen versorgt werden.

Eine Pibella wird bei bettlägerigen Patientinnen angewendet. An dem Urinbeutel befindet sich ein Rohr, das mit dem Beutel verbunden ist. Der Harnausgang wird durch die kleine, anatomisch geformte Öffnung direkt umschlossen. Die Pibella kann durch die Patientin selbstständig angesetzt und anschließend die Blase entleert werden. Dieses Hilfsmittel kann mehrfach verwendet werden, wenn es sorgfältig gereinigt wird.

Für eine kurzzeitige Anwendung eignet sich ein Urinkollektor. Das Anbringen des Kollektors ist schwierig, dies sollte eine Betreuungsperson übernehmen. Ein Urinkollektor wird meistens bei Reflexinkontinenz angewendet.

Ein Urinschiffchen wird zum Auffangen von Urin verwendet und ermöglicht eine Entleerung der Blase im Stehen und Liegen. Das Schiffchen besteht aus weichem Plastik und zeichnet sich durch seine flache und schiffchenförmige Form aus. Eine anatomische Öffnung sowie ein integrierter Griff gewährleisten ein einfaches Anlegen. In manchen Fällen wird auch ein Urinauffangbeutel angeschlossen.

Was ist ein Beinbeutel?

Ein Urinbeutel setzt sich aus dem Beutel, einem Schlauch, einem Adapter zum Anschluss an einen Dauerkatheter/an ein Urinalkondom sowie einem Ablauf mit Ablaufhahn zusammen.
Der Urin wird in einen Urinbeutel bzw. Bett- oder Beinbeutel geleitet. Der Urinbeutel sollte auf die Bedürfnisse und Ressourcen des Patienten angepasst sein. Daher sind verschiedene Beutel erhältlich, die auf die Anwendung und das Fassungsvermögen ausgelegt sind.

Wie wird ein Beinbeutel verwendet?

Beinbeutel finden ihre Verwendung in Kombination mit Dauerkathetern oder Kondomurinalen. Ein Schlauch verbindet das Inkontinenzhilfsmittel (Katheter / Kondomurinal) mit dem Urinbeutel.
Die Beutel werden knickfrei und mit angemessener Bewegungsfreiheit an der Innenseite des Unterschenkels angebracht. Wenn der Beutel am Oberschenkel eingesetzt werden soll, ist ein kürzerer Schlauch enthalten. Ein Beutel am Unterschenkel erfordert einen längeren Schlauch.
Beinbeutel sind besonders für mobile Personen geeignet, die ihn diskret unter der Hose befestigen möchten. Auch Rollstuhlfahrer können einen Beinbeutel verwenden, da er sich einfach handhaben lässt und auf die Anatomie des sitzenden Patienten angepasst wird. Wenn der Beinbeutel für mehrere Tage genutzt wird, ist er mit einer Vliesbeschichtung ausgestattet. Für eine kurze Nutzung ist der Beutel nicht beschichtet. Der Beinbeutel ist mit einem Verbindungsschlauch, einem Ablaufventil sowie Haltebändern zur Befestigung am Bein ausgestattet.

Was ist ein Bettbeutel?

Bettbeutel werden für die Nacht verwendet und meistens für Personen ausgewählt, die vorübergehend oder dauerhaft an das Bett gebunden sind. Bettbeutel können mehr Flüssigkeit aufnehmen als Beinbeutel und können so über mehrere Tage genutzt werden. Der Bettbeutel mit einem Auslass an der tiefsten Stelle ermöglicht eine restlose Harnentleerung am nächsten Morgen. Mit Hilfe der Haltebänder lässt sich der Beutel leicht am Bett befestigen.

Was versteht man unter der Kombination aus Bett- und Beinbeutel?

Die Kombination aus Bein- und Bettbeutel kann am Tag und in der Nacht verwendet werden. Tagsüber wird der Beutel mit Klettbändern befestigt, nachts mit Hilfe von Haltern und einer Kordel. Das Fassungsvermögen sowie die Größe liegen zwischen dem Fassungsvermögen und Größe des Bein- und Bettbeutels.

Was ist ein Hüftbeutel?

Ein Hüftbeutel wird in Verbindung mit einem Dauerkatheter eingesetzt. Der Beutel wird auf Höhe der Blase mit Hilfe eines speziellen Hüftgurtes an der Hüfte angebracht. Daher kann der Patient auch in kurzer Kleidung aktiv am Alltag teilnehmen und der Beutel ist nicht zu sehen.

Wie funktionieren geschlossene Urindrainagesysteme?

Für eine Versorgung, die einen längeren Zeitraum anstrebt, eignen sich geschlossene Urindrainagesysteme. Das kann entweder ein Bein- oder ein Bettbeutel sein. Der Beutel muss die komplette Tragezeit über am Katheter befestigt sein und darf nicht abgenommen werden. Zwischen Urinbeutel und Schlauch befindet sich eine Tropfkammer, dadurch bildet der Blasenkatheter zusammen mit dem Schlauch ein getrenntes System vom Urinbeutel. Infektionen können dadurch vermieden werden.

Auf was sollte man bei der Auswahl von Urinbeuteln achten?

Für die richtige Artikelauswahl stehen wir Ihnen beratend zur Seite. Gerne stellen wir Muster zum Testen verschiedener Produkte zur Verfügung.
Bei der Verwendung von Urinbeuteln ist einiges zu beachten. Der Tragekomfort spielt bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Haltebänder am Urinbeutel verhindern das Verrutschen des Beutels am Ober- oder Unterschenkel. Auch in Situationen, die mit einer höheren Belastung einhergehen, sollten die Haltebänder den Beutel sicher und zuverlässig halten.
Das Ablassventil, das am Urinbeutel vorhanden sein kann, sollte für den Patienten einfach und bequem zu öffnen sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie Schiebe-, Dreh-, Klapp- oder Schwenkhahn. Welches Ventil schließlich ausgewählt wird, richtet sich nach den manuellen Fähigkeiten des Nutzers.
Zu einem unwillkürlichen Urinverlust kann es aufgrund einer falschen Länge des Schlauchs, eines falscher Konnektors (Verbindung von Schlauch und Dauerkatheter/Kondomurinal) oder durch schlechte Qualität des Urinbeutels kommen.

Wer nutzt einen Urinbeutel?

Urinbeutel haben unterschiedliche Konstruktionen und Formen. Man unterscheidet im allgemeinen zwischen  Beuteln für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Beuteln für Kinder.

Aus welchem Material bestehen die Beutel?

Grundsätzlich bestehen die Beutel aus Polyvinylchlorid (PVC). Oftmals befindet sich eine Vliesschicht auf der Beinseite für einen guten Tragekomfort.

Wie sind die Beutel verpackt?

Die Beutel sind entweder steril oder unsteril verpackt. Das spielt besonders bei der Verwendung eines Dauerkatheters eine Rolle. Eine Harnwegsinfektion soll mit sterilen Beuteln verhindert werden.

Was bedeutet Konnektivität im Zusammenhang mit einem Urinbeutel?

Die Konnektivität beschreibt, ob der Adapter (am Ende des Schlauchs) mit einem Dauerkatheter/ Urinalkondom zusammenpasst. Wenn sie kompatibel sind, kann man sie sicherer Anschluss anschließen.

Wie läuft das Ablassen des Urins ab?

Für das Ablassen des Urins gibt es verschiedene Ablassventile. Ein Schwenkhahn wird nach rechts und links gedreht um den Harn abzulassen, ein Drehhahn nach oben oder unten, ein Klapphahn wird nach unten oder oben geklappt. Ein Schiebehahn mit Knopf wird in die andere Richtung gedrückt oder geschoben.

Wie groß ist das Fassungsvermögen eines Beutels?

Das Fassungsvermögen richtet sich nach der Art des Beutels: Der Bettbeutel nimmt ungefähr 2000 bis 4000 ml auf, der Beinbeutel nimmt 300 bis 1500 ml.
Die Aufnahmekapazität der Kombination aus Bett- und Beinbeutel liegt zwischen dem Fassungsvermögen der beiden Beutel.

Was versteht man unter einer Tropfkammer?

Die Tropfkammer befindet sich zwischen einem Bettbeutel und dem Schlauchansatz. Der Urin wird darin aufgenommen und über das Ventil an den Beutel weitergeleitet.
Das Ventil der Tropfkammer verhindert, dass durch den Urin aufkommende Bakterien in die Harnblase wandern können. Bakterien entstehen jedoch erst, wenn der Beutel mehrere Tage nicht ausgetauscht wird.

Welches Zubehör gibt es?

Für einen Urinbeutel gibt es unterschiedliches Zubehör, das meist nicht in der Verpackung enthalten ist.
Um den Beinbeutel sicher zu halten, können Beinlinge bzw. Fixierstrümpfe getragen werden. Der Beinbeutel wird durch die Beinlinge fixiert und versteckt. Dies erhöht die Diskretion.
Um den Beutel am Bein sicher zu befestigen, können Bänder oder Gurte sinnvoll sein. Die Befestigungsbänder müssen meistens dazu gekauft werden und sind nicht in der Verpackung enthalten. Sie bestehen aus Gummi, Latex oder Stoff und werden mit Klett- oder Schnallenverschlüssen sicher geschlossen.
In vielen Verpackungen ist ein Adapter zur Verbindung von Beutel und Dauerkatheter/Urinalkondom enthalten. Er kann bei Bedarf durch einen Adapter mit anderen Eigenschaften ausgetauscht werden. Der Adapter ist aufsteckbar und kann glatt, gestuft sowie steril sein.

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